Widerstand
Aktive Unterstützung, Mitläufertum, Anpassung bildeten die vorherrschenden Verhaltensweisen der Deutschen gegenüber dem NS-Regime. Nur eine kleine Minderheit widersetzte sich. Sie war in zahlreiche Richtungen zersplittert. Der Widerstand der „alten Eliten“ aus Militär, Beamtenschaft und Kirchen formierte sich erst gegen Hitlers Kriegskurs. Der Widerstand aus der Arbeiterbewegung setzte schon 1933 ein. Er zielte auf Selbstbehauptung und eine „Revolution gegen Hitler“. Die Kommunisten vertraten einen ähnlichen weltanschaulich-politischen Monopolanspruch wie die Nationalsozialisten. Moderne demokratische Vorstellungen finden sich im Widerstand selten und in der Emigration erst nach langen Erfahrungs- und Lernprozessen. Erst der Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 führte Konservative und Sozialisten, Christen, Gewerkschafter und Kommunisten im Widerstand gegen die Diktatur zusammen. Im Exil entwickelten sich während des Kriegs moderne Demokratiekonzepte, die für den Neuaufbau nach dem Krieg besondere Bedeutung gewannen.