(Pressemitteilung der Dokumentation Obersalzberg)
München/Berchtesgaden (30.9.2022) Unter dem Titel „Electric Mountain Obersalzberg“ setzt sich am 8. und 9. Oktober eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern mit Geschichte und Gegenwart des ehemaligen „Führersperrgebietes“ auseinander. Geboten wird ein performativer Rundgang im historischen Gelände, der per Bustour aus München oder direkt vor Ort begleitet werden kann.
Der Obersalzberg war seit 1923 das Feriendomizil Adolf Hitlers, ab 1928 dessen Wohnsitz. Im „Dritten Reich“ wurde der Berg zur zweiten Machtzentrale der NS-Diktatur. Hier verfasste Hitler den zweiten Teil von „Mein Kampf“ und beschloss unter anderem den Angriff auf Polen. Hier traf das NS-Regime Entscheidungen, die zum Tod von Millionen von Menschen in nahezu ganz Europa führten. Heute ist der Obersalzberg ein Ort des internationalen Massentourismus und der geschichtlichen Aufarbeitung. Er übt noch immer eine besondere Faszination aus – auch auf Rechtsextreme. Dieses komplexe Erinnerungsfeld soll im Rahmen einer gemeinschaftlichen Begehung erschlossen werden. Der Anspruch des performativen Zugriffs ist es, einen Denkanstoß zur Gegenwartsbewältigung zu liefern und ein „Denkmal für einen Tag“ zu schaffen.
Ausgehend von Recherchen, bei denen die Dokumentation Obersalzberg das Kunstprojekt unterstützte und Interviews mit Ortsansässigen entwirft Electric Mountain Obersalzberg einen Parcours, der die Ambivalenzen auf dem Gelände greifbar macht. An mehreren Stationen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer künstlerische Impulse, die über den Ort hinaus zu einem Nachdenken über (die eigene) Geschichte und Handlungspotenziale anregen.
Die Gruppe reist jeweils am 8. und 9. Oktober auf einer zur Performance gehörenden Bustour aus München zum Obersalzberg. Start mit dem Bus ist um 12:45 Uhr, für die komplette Bustour sind Tickets über das Pathos Theater München erhältlich (www.pathosmuenchen.de). Eine Teilnahme vor Ort ist ebenfalls möglich. Treffpunkt ist an beiden Tagen der Parkplatz P 1 bei der Dokumentation Obersalzberg jeweils um 15:30 Uhr. Wer den Rundgang direkt vor Ort begleiten möchte, wird gebeten, sich unter unpleasantaffairs[at]gmail.com anzumelden.
Das Projekt wird ermöglicht im Rahmen des Programms „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Es wird gefördert durch den Preis des Körber Studios Junge Regie 2020, die Regiedebütförderung des Kulturreferats München, die Bezirksregierung Oberbayern sowie die Richard Stury Stiftung.
Medienvertreterinnen und –vertreter, die die Tour begleiten wollen, sind ebenfalls herzlich eingeladen. Anmeldung und weitere Informationen über unpleasantaffairs@gmail.com.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Simone Paulmichl
Institut für Zeitgeschichte München−Berlin
Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-150
presse[at]obersalzberg.de
Die Pressemitteilung als PDF zum downloaden finden Sie hier.