
10. Winterausstellung
Trügerische Idylle.
Pullach und der Obersalzberg
Eröffnung: Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19.00 Uhr
Laufzeit: 23. Oktober 2015 – 1. Mai 2016
Pullach und den Obersalzberg verbindet eine gemeinsame Geschichte. Hitler hatte Martin Bormann 1935 nicht nur mit dem Umbau des Berghofes zum „Führersperrgebiet“ beauftragt, sondern auch mit der Errichtung einer Wohnanlage für den Stab von Rudolf Heß. Wie am Obersalzberg wurden etliche Bewohner Pullachs gezwungen, Grundstücke an die NSDAP zu verkaufen. Die neue Siedlung mit dem idyllischen Namen „Sonnenwinkel“ sollte die nationalsozialistische Utopie baulich umsetzen. Die Vergabe von Haus und Wohnung war an Ehe und Kinderreichtum gebunden, erwünscht waren zudem die Zugehörigkeit zur SS und der Austritt aus der Kirche. Für die Anbindung an den Obersalzberg, sowie das Parteiviertel um das „Braune Haus“ und „Führerbau“ in München, sorgte eine großzügig konzipierte Fahrbereitschaft mit modernsten Werkstätten.
Die Ausstellung visualisiert die Genese der historischen Orte und deren trügerisches Idyll: die heimelige Architektur und die Verbrechen, die hinter den Fassaden vorbereitet und entschieden wurden, das politische wie soziale Wechselspiel zwischen Pullach und dem Obersalzberg und die Entwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als Pullach zu einem Brennpunkt des Kalten Krieges und der Obersalzberg zum Erholungsgebiet von US-Soldaten und Touristen aus aller Welt wurde.
Die diesjährige Winterausstellung beruht auf der 2013 vom Geschichtsforum Pullach e.V. und der SPD Pullach mit Unterstützung des Bundesnachrichtendienstes und der Gemeinde Pullach erarbeiteten Ausstellung „Pullach, Heilmannstraße.“ Zur Präsentation in der Dokumentation Obersalzberg wurde die Ausstellung in Zusammenarbeit von Geschichtsforum Pullach und Institut für Zeitgeschichte grundlegend überarbeitet und erweitert.
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Zu folgenden Terminen bietet die Dokumentation Obersalzberg eine Kuratorenführung durch die Winterausstellung an:
23. Oktober 2015
3. Januar 2016
14. Februar 2016
3. März 2016
Jeweils um 13.00 Uhr
Dauer der Führung: ca. 60 Minuten
Teilnehmerzahl: maximal 20 Personen
Kosten pro Führung: Preis: 3,50 € zusätzlich zum individuellen Eintritt
Weitere Führungen auf Nachfrage.
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Impressionen von der Eröffnung am 22. Okober 2015
9. Winterausstellung

Eine Geschichte für heute – Anne Frank
Eine Ausstellung des „Anne Frank Zentrum“
Eröffnung: Donnerstag, 2. Oktober 2014, 19.00 Uhr
Laufzeit: 3. Oktober 2014 – 31. Mai 2015
Das Tagebuch der Anne Frank ist Millionen Menschen auf der Welt bekannt. Es ist heute Symbol und Dokument zugleich – Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten und intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt eines jungen Mädchens.
Im Dezember 1933 emigrierte Anne Frank zusammen mit ihrer Familie nach Amsterdam. 1942, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande, wurde ein Versteck in einem Amsterdamer Innenstadt-Hinterhaus zum Zufluchtsort. Anne Frank begann dort ihr Tagebuch im Juni 1942 – in niederländischer Sprache –, das sie bis zum Sommer 1944 weiterführte. Die Bewohner des Hinterhauses, außer der Familie Frank lebten dort Hermann und Auguste van Pels und ihr Sohn Peter sowie Fritz Pfeffer, wurden Anfang August 1944 entdeckt und zusammen mit vielen ihrer Helfer in Konzentrationslager deportiert. Im März 1945 wurde Anne Frank im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet. Von der Familie überlebte einzig Otto Frank, der Vater Annes, im Konzentrationslager Auschwitz. Das Tagebuch wurde erstmals 1946 in den Niederlanden veröffentlicht, vier Jahre später folgte die deutsche Übersetzung.
Anne Frank wäre am 12.Juni 2014 85 Jahre alt geworden. Angesichts der Wiederkehr ihres Geburtstages widmet sich die 9. Winterausstellung der Dokumentation Obersalzberg in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin der Lebensgeschichte Anne Franks.
Die Ausstellung begleitet Besucherinnen und Besucher durch fünf Etappen in Anne Franks Biografie und vertieft im persönlichen Blickwinkel des jüdischen Mädchens die europäische Geschichte vor, während und nach dem NS-Regime. Mit Hilfe von privaten Fotos der Familie Frank in Kombination mit Bildern und Zeitzeugenportraits wird die politische Entwicklung des Nationalsozialismus veranschaulicht. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden angeregt Sichtachsen und Parallelen zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt herzustellen und sich zudem mit Menschenrechten, Pluralismus und Demokratie zu befassen. Private Fotos der Familie Frank in Kombination mit Bildern und Zeitzeugenportraits verbinden die persönliche Geschichte Anne Franks mit der Geschichte des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung und des Zweiten Weltkriegs. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden angeregt Unterschiedlichkeiten und Parallelen zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt herzustellen und sich zudem mit Menschenrechten, Pluralismus und Demokratie zu befassen.
Das Anne Frank Zentrum in Berlin ist Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Es rückt deutschlandweit die Erinnerung an Anne Frank und ihr berühmtes Tagebuch in den Blickpunkt. Das Anne Frank Zentrum koordiniert die Präsentation der internationalen Wanderausstellung des Anne Frank Hauses in Deutschland. Sie wurde inzwischen von Millionen Menschen in mehr als 40 Ländern besucht.
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Im Rahmen eines peer education projektes begleiten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums CJD Berchtesgaden Gleichaltrige kostenlos durch die Ausstellung.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter Bildungsangebote.
Bei Interesse an einem geführten Rundgang durch die Winterausstellung mit den Schülerinnen und Schülern des Gymnasium CJD Berchtesgaden schreiben sie uns unter folgender Adresse: bildung[at]obersalzberg.de
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Impressionen von der Eröffnung der 9. Winterausstellung am 2. Oktober 2014
8. Winterausstellung
"Im Totaleinsatz“
Zwangsarbeit der tschechischen Bevölkerung für das Dritte Reich
Eine Ausstellung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide der Stiftung Topographie des Terrors in der Dokumentation Obersalzberg
Eröffnung: Mittwoch, 2. Oktober 2013, 19.00 Uhr
Laufzeit: 3. Oktober 2013 – 27. April 2014
Bis 1945 mussten ungefähr 400.000 bis 600.000 tschechische Frauen und Männer für das Deutsche Reich unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten, Tausende von ihnen starben. Am Anfang galt formal das Prinzip der Freiwilligkeit. Nach der Errichtung des »Protektorats Böhmen und Mähren« im März 1939, die teilweise vom Obersalzberg aus geplant und organisiert wurde, übten deutsche Behörden jedoch wachsenden Druck auf die tschechische Bevölkerung aus, sich zur Arbeit in Deutschland zu melden. Seit 1942 reichten die Rekrutierungsmaßnahmen bis zur Dienstverpflichtung ganzer Jahrgänge.
Wie in ganz Deutschland kamen seit 1938 auch auf dem Obersalzberg wegen des hohen Arbeitskräftebedarfs tschechische Fremdarbeiter zum Einsatz. Mit Albert Speer wohnte und arbeitete einer der Hauptverantwortlichen für den Zwangsarbeitseinsatz am Obersalzberg.
Aus diesem Grund behandelt die Winterausstellung 2013/2014 die Entwicklung des Systems der Zwangsarbeit vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Besatzungspolitik im sog. Protektorat. Sie zeigt die Maßnahmen zur Mobilisierung und Rekrutierung tschechischer Arbeitskräfte sowie deren Arbeits- und Lebensbedingungen. Dokumentiert wird zudem das System von Arbeit und Strafe in den nationalsozialistischen »Arbeitserziehungslagern«. Auch die Zwangsarbeit der KZ-Häftlinge sowie die spezifische Situation tschechischer Juden und Roma werden dargestellt. Im letzten Abschnitt widmet sich die Ausstellung dem langen Weg bis zur Entschädigung der Betroffenen. Außerdem
werden beispielhaft einige ehemalige Zwangsarbeiter mit Kurzbiografien vorgestellt. Zu sehen sind rund 250 persönliche Dokumente und Fotografien, ergänzt um Interviews von Überlebenden.
Die Ausstellung wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (DTZF) und seinen Projektpartnern erarbeitet. Der Zukunftsfonds fördert gezielt Projekte, welche die Menschen beider Länder zusammenführen und Einblicke in die Lebenswelten, die gemeinsame Kultur und Geschichte ermöglichen und vertiefen. Seit 1998 hat der Zukunftsfonds rund 45 Millionen Euro für nahezu 7500 deutsch-tschechische Projekte zur Verfügung gestellt. In den ersten Jahren seiner Existenz hatte der DTZF auch die zentrale Rolle bei der Entschädigung tschechischer NS-Opfer inne. In den Jahren 2000–2007 war er Partnerorganisation der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) in der Tschechischen Republik und übernahm in deren Auftrag die Auszahlungen der Entschädigungsleistungen an ehemalige tschechische Zwangsarbeiter. In diesem Rahmen entstand eine umfangreiche Sammlung von Zeugnissen und Dokumenten, mit denen die ehemaligen Häftlinge und Zwangsarbeiter ihre Haft, Deportation zur Zwangsarbeit, das Verstecken, pseudomedizinische Versuche und andere Schädigungen dokumentierten. Auf dieser Grundlage erarbeitete der Zukunftsfonds in Zusammenarbeit mit Historikern aus Tschechien und Deutschland eine Wanderausstellung.
Die diesjährige Winterausstellung »Im Totaleinsatz« entstand 2008 in Zusammenarbeit mit dem Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit bei der Stiftung Topographie des Terrors. Sie ist die deutsche Version der erwähnten Wanderausstellung, die zwischen Mai 2005 und Februar 2007 in mehreren tschechischen Orten, u.a. Prag, Brünn und Lidice, gezeigt wurde. Für die Dokumentation Obersalzberg, die siebte Station in Deutschland, wurde die Ausstellung um ein spezielles Kapitel erweitert, das der Zwangsarbeit von Tschechen am Obersalzberg gewidmet ist.
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Katalog
Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog IM TOTALEINSATZ.ZWANGSARBEIT DER TSCHECHISCHEN BEVÖLKERUNG FÜR DAS DRITTE REICH.
Hrsg. vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, vertreten durch PhDr. Tomáš Jelínek, Konrad Scharinger und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöndeweide der Stiftung Topographie des Terrors, vertreten durch Prof. Dr. Andreas Nachama und Dr. Christine Glauning
Der Katalog ist während der Dauer der Winterausstellung gegen eine Schutzgebühr von 9,95 € in der Dokumentation Obersalzberg erhältlich. Der Band steht auf der Homepage des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Impressionen von der Eröffnung am 2. Oktober 2013
7. Winterausstellung
In Memoriam
Eine Ausstellung im Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen „Euthanasie" - Programms
Eröffnung: 2. Oktober 2012, 19.00 Uhr
Laufzeit: 3. Oktober 2012 bis 7. April 2013
Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms weit über 200.000 Menschen in Deutschland und Österreich von Ärzten wegen ihrer psychischen Erkrankung oder geistigen Behinderung getötet. „Ihre Untaten waren von so ungezügelter und zugleich bürokratisch-sachlich organisierter Lieblosigkeit, Bosheit und Mordgier, dass niemand ohne tiefste Scham darüber zu lesen vermag“. Mit diesen Worten charakterisierten Alexander Mitscherlich und Fred Mielke als Chronisten des Nürnberger Ärzteprozesses 1947 eines der größten Massenverbrechen des „Dritten Reiches“. Gleichwohl wurden die „Euthanasie“-Opfer über viele Jahre von der Öffentlichkeit kaum beachtetet und lange Zeit nicht als Opfer des NS-Regimes anerkannt.
Nach einer Zeit des bleiernen Schweigens und Verdrängens begann in den1980er Jahren in der Psychiatrie, bei Historikern und in der Öffentlichkeit die Auseinandersetzung über die „tödliche Medizin“ und die Erforschung dieser Ereignisse. Kliniken dokumentierten ihre Vergangenheit, Historiker erhellten die Zusammenhänge, Mahnmale und Gedenkstätten wurden errichtet. Doch erst im Jahre 2010 hat die Fachgesellschaft der Psychiater in einem würdigen Rahmen öffentlich den Beitrag der Gesellschaft zu den Krankenmorden erörtert und sich bei Patienten und Angehörigen entschuldigt.
Dieser erste staatlich organisierte Massenmord, bei dem die Technik der „Vergasung“ entwickelt wurde, mit der man ab 1942 Millionen von Juden ermordete, wurde auch in der Idylle des Obersalzbergs geplant und entschieden. Karl Brandt, von Hitler zusammen mit Philipp Bouhler mit der Durchführung des „Euthanasie“-Programms beauftragt, zählte als sein Begleitarzt zur ständigen Entourage des Diktators und war deshalb Dauergast am Obersalzberg. Neben zahlreichen informellen Gesprächen fanden im Berghof auch mehrere, zum Teil sogar protokollierte offizielle Besprechungen der beiden Euthanasie-Beauftragten statt.
Aus diesem Grund zeigt die Dokumentation Obersalzberg die Ausstellung „In Memoriam“ vom 3. Oktober 2012 bis 7. April 1913 als 7. Winterausstellung. Ursprünglich im Jahr 1999, sechzig Jahre nach dem sogenannten „Euthanasie“-Ermächtigung durch Hitler, von Psychiatern anlässlich des XI. Weltkongresses für Psychiatrie in Hamburg konzipiert, wurde sie wegen des großen nationalen und internationalen Interesses in den folgenden Jahren an zahlreichen Orten in ganz Europa gezeigt. Nach Stationen in Deutschland, unter anderem in München, Augsburg, Ingolstadt, Ravensburg, Kaufbeuren, Idar-Oberstein und Bayreuth, in Österreich (Wien), in Griechenland (Ioannina), in Italien (Pisa und Rom) sowie in Spanien (Valencia) wurde die Ausstellung 2010 erstmals erweitert und aktualisiert. Für die Präsentation in der Dokumentation Obersalzberg wurde sie von Michael von Cranach in Zusammenarbeit mit Gerrit Hohendorf, Annette Eberle und Sibylle von Tiedemann und Albert A. Feiber um die Vorgeschichte der „Euthanasie“, Orts- und Regionalbezüge sowie Zeitzeugen-Interviews nochmals ergänzt und überarbeitet.
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Impressionen von der Eröffnung am 2. Oktober 2012
6. Winterausstellung
Juni 1941 - Der tiefe Schnitt
24 Biografien aus dem Krieg gegen die Sowjetunion
Eine Ausstellung des Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst
Eröffnung: 20. Oktober 2011, 19.00 Uhr
Laufzeit: 21. Oktober 2011 bis 4. März 2012
Am 22. Juni 1941 – vor nunmehr 70 Jahren – begann unter dem Decknamen Unternehmen Barbarossa der Angriff der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten auf die Sowjetunion. Dieser Krieg unterschied sich in seinem Charakter grundsätzlich von den vorangegangenen Kriegen. Die deutsche Wehrmacht plante und führte ihn von Anfang an als Vernichtungskrieg und missachtete dabei völkerrechtliche Normen. Deutsche Kriegführung und Besatzungspolitik kostete 27 Millionen Sowjetbürgern das Leben, davon 14 Millionen Zivilisten. Kein anderes europäisches Land hat während des Zweiten Weltkriegs mehr Soldaten und Zivilisten verloren.


Aus diesem Grund hat sich der 22. Juni 1941 in das Gedächtnis von Russen, Weißrussen und Ukrainern tief eingebrannt. In Deutschland dagegen ist das Datum kaum bekannt – trotz der in den letzten Jahren verstärkt geführten Diskussion um die Verbrechen der Wehrmacht.
Die Ausstellung „Juni 1941 – Der tiefe Schnitt“ wurde vom Deutsch-Russischen Museum Karlshorst konzipiert. Sie stellt 24 Menschen – prominente ebenso wie unbekannte – vor, für die der 22. Juni 1941 auf sehr unterschiedliche Weise zur biografischen Zäsur, zum tiefen Schnitt in ihrem Leben wurde. Menschen wurden zu Tätern, Opfern und Zuschauern. Exemplarisch zeigt sich so die Bandbreite von Schicksalen auf sowjetischer wie auch auf deutscher Seite.


Die Generationen, die uns heute noch aus eigenem Erleben über die Ereignisse berichten können, sterben langsam aus. Die Betroffenen hat der Krieg vielfach bis an ihr Lebensende geprägt. So berichtete der Sohn eines der in der Ausstellung Portraitierten jüngst, dass sein Vater bis zu seinem Tod 2010 immer wieder seine traumatischen Kriegserlebnisse niedergeschrieben habe.
Auch 70 Jahre nach dem 22. Juni 1941 ist es wichtig, die Erinnerungen lebendig zu halten. Dabei ist es in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, dass die ersten konkreten Planungen zu diesem rassen-ideologischen Angriffs- und Vernichtungskrieg seit Sommer 1940 in der Idylle des Obersalzbergs erwogen wurden. Hier, mit Blick auf den Untersberg, unterzeichnete Hitler dann auch am 18. Dezember 1940 die Weisung Nr. 21, „Fall Barbarossa“, den Befehl an die Wehrmacht, sich auf den Einmarsch in die Sowjetunion vorzubereiten, der die deutschen Truppen schließlich in den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion führte. Aus diesem Grunde zeigt die Dokumentation Obersalzberg die Ausstellung „Der tiefe Schnitt“ ab 21. Oktober 2011 als 6. Winterausstellung.
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Für Ausstellungsbilder in größerer Auflösung wenden Sie sich bitte an die Presseabteilung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst.
Montagsformum im Gasteig in München
Europa und der Nationalsozialismus: Die Sowjetunion / Russland
Geschichte und Gedächtnis
Das Montagsforum "Europa und der Nationalsozialismus" der Münchner Volkshochschule (Offene Akademie) widmet sich im Wintersemester 2011/2012 der Sowjetunion / Russland. Die Veranstaltungsreihe ergänzt die Winterausstellung "1941 - Der tiefe Schnitt". Das genaue Programm finden Sie hier!
Kann es ein vereintes Europa ohne Kenntnis der gemeinsamen Geschichte geben, und zwar gerade auch ihrer Brüche und schmerzhaften Bezüge? Das Montagsforum "Europa und der Nationalsozialismus" folgt den zerstörerischen Spuren des Nationalsozialismus durch Europa, beleuchtet die Folgen der NS-Politik für unsere Nachbarn, fragt nach Widerstand und Kollaboration, schaut auf fortdauernde Bruchstellen im bilateralen Verhältnis und diskutiert über unterschiedliche Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik.
Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.